Neue minimalinvasive Therapie bei chronischen Gelenkschmerzen

- Transarterielle periartikuläre Embolisation (TAPE) bietet schonende Alternative zu operativen Eingriffen
- Verschluss gelenknaher Blutgefäße lindert Schmerzen bei Arthrose und Sehnenleiden


(17.06.2025, Schwarzach/Salzburg) – Chronische Gelenkschmerzen schmälern die Lebensqualität erheblich. Zu den häufigsten Ursachen zählt Arthrose, eine degenerative Gelenkerkrankung, bei der die stoßdämpfende Knorpelschicht zwischen den Gelenkflächen abgebaut wird – allein in Österreich sind davon rund 1,4 Millionen Menschen betroffen. Das Kardinal Schwarzenberg Klinikum bietet seit Kurzem eine innovative Behandlungsoption, wenn Schmerzmedikamente oder konventionelle physikalische Therapien nicht mehr ausreichend helfen: die Transarterielle periartikuläre Embolisation, kurz: TAPE.

Bei diesem minimalinvasiven Verfahren der interventionellen Radiologie werden gezielt gelenknahe Blutgefäße verschlossen, um chronische Schmerzen zu lindern. “Bei schmerzhaften Gelenkerkrankungen liegt oft eine krankhaft verstärkte Blutversorgung im betroffenen Bereich vor. Durch das kontrollierte Verschließen dieser neu gebildeten Blutgefäße kann eine deutliche Schmerzreduktion erreicht werden”, erläutert Radiologie-Primar Armand Daliri, der die neue Methode im Klinikum Schwarzach etabliert hat.

Präziser Eingriff über Mikrokatheter

Der Eingriff erfolgt im Interventionellen Gefäßzentrum unter örtlicher Betäubung. „Mit einem Mikrokatheter, der in der Regel über die Leisten- oder Handgelenkarterie eingeführt wird, gelangen wir bei laufender Bildgebung zielgerichtet zu den betroffenen Blutgefäßen. Dort injizieren wir ein spezielles Embolisationsmaterial in Form kleiner Partikel, das die krankhaft veränderten Gefäße verschließt“, erklärt Daliri. Der gesamte Vorgang dauert etwa ein bis zwei Stunden.

“TAPE ist eine minimalinvasive und schonende Behandlungsmethode für chronische Gelenkschmerzen und kann eine gute Alternative zu operativen Eingriffen oder einer fortgesetzten medikamentösen Therapie sein”, so der erfahrene Spezialist für interventionelle Radiologie. “TAPE eignet sich besonders für Patienten mit Knie- oder Hüftarthrose in frühen bis mittleren Stadien. Aber auch bei chronischen Gelenkentzündungen wie der sogenannten ‚Frozen Shoulder‘, anhaltenden Schmerzen nach Knieoperationen oder Reizungen des Sehnenapparates kann die Methode eine wirksame Therapieoption sein.”

Individuelle Beratung

Mit der Etablierung von TAPE zählt das Kardinal Schwarzenberg Klinikum zu den Vorreitern in Österreich. Das Verfahren erfordert hochspezialisiertes Know-how und wird ausschließlich von zertifizierten interventionellen Radiologen durchgeführt. Der Eingriff erfolgt in der Regel mit einem eintägigen stationären Aufenthalt, in Ausnahmefällen auch ambulant. Patienten, die sich für die neue Behandlungsmethode interessieren, erhalten im Institut für Radiologie umfassende Beratung. “Nach einer ausführlichen Untersuchung und Anamnese wird gemeinsam entschieden, ob TAPE für den individuellen Fall geeignet ist”, so Primar Daliri.


Kontakt für Betroffene:

Institut für Radiologie
Kardinal Schwarzenberg Klinikum
Gebäude D, 1. Stock
Telefon: +43 7101-2043
E-Mail: radiologie@ks-klinikum.at
www.ks-klinikum.at