Neues SPECT-CT-Gerät verbessert nuklearmedizinische Diagnostik im KSK

+ Dynamische 3D-Funktionsdarstellung von Organen und Skelett
+ Wichtige Methode zur Früherkennung von Tumor- und Herzerkrankungen
+ Kürzere Untersuchungsdauern ermöglichen mehr Untersuchungen
+ Nuklearmedizinische Diagnostik für gesamtes Innergebirg

(23.10.2025, Schwarzach/Salzburg) – Am Institut für Nuklearmedizin und Endokrinologie des Kardinal Schwarzenberg Klinikums in Schwarzach ermöglicht ein hochmodernes neues SPECT-CT-Hybridgerät höhere Bildqualität bei kürzerer Aufnahmezeit. Das neue Gerät ersetzt den zehn Jahre alten Vorgänger und wurde nun in Vollbetrieb genommen. Ein SPECT-CT ist eine nuklearmedizinische Untersuchung, die zwei bildgebende Verfahren kombiniert: die Einzelphotonen-Emissionscomputertomographie (SPECT) und die Computertomographie (CT). „Wir können damit in einem Untersuchungsvorgang die Funktions- und Erkrankungszustände von Organen und Knochen dynamisch darstellen und millimetergenau lokalisieren – und das hochauflösend und dreidimensional“, erläutert Primar Martin Zuckerstätter, Leiter des Instituts für Nuklearmedizin und Endokrinologie.

Zum Einsatz kommt das SPECT-CT vor allem in der Krebsdiagnostik, bei Herz-, Nieren-, Lungen- oder Schilddrüsenuntersuchungen, zur Diagnostik von Knochenerkrankungen und zur Untersuchung des Gehirns bei Krankheiten wie Demenz oder Parkinson. Für die Untersuchung wird eine schwach radioaktive Substanz verabreicht, die sich je nach Art des Stoffes in den zu untersuchenden Organen verteilt und dort Gammastrahlung abgibt. Die Verteilung und Verstoffwechslung der Substanz wird von der sogenannten Gammakamera des Geräts erfasst, zeit- und lagegleich – und damit ohne, dass die Position des Patienten verändert werden muss – erfolgt eine Computertomographie. „Anhand der kombinierten Bildgebung lässt sich dann exakt sagen, ob und wo sich beispielsweise Tumore oder Metastasen, Entzündungen, Embolien oder Frakturen befinden, oder wo es zu Durchblutungsstörungen kommt“, so der Nuklearmediziner, der einen weiteren großen Pluspunkt hervorhebt: „Wir können mittels SPECT-CT krankhafte Prozesse im Körper bereits erkennen, bevor sie Veränderungen an Organen oder Gewebe verursacht haben. Das bringt entscheidende Vorteile in der Früherkennung.“ Die Untersuchung erfolgt ambulant, das radioaktive Material wird innerhalb weniger Stunden abgebaut.

Kürzere Untersuchungsdauern – mehr Untersuchungen möglich

Jährlich erfolgen im zweitgrößten Spital des Bundeslandes rund 1.300 SPECT-CT-Untersuchungen. Mit dem neuen High-End-Gerät kann diese Zahl weiter erhöht werden, denn die Hard- und Software auf dem neuesten Stand der Technik – 16-Zeilen-CT mit Skalierbarkeit bis 64-Schicht-Hochleistungs-CT, erhöhte Scangeschwindigkeit, automatisierte Bewegungskorrektur, spezialisierte Kollimatoren etc. – ermöglicht auch kürzere Untersuchungszeiten. So dauern beispielsweise Herzuntersuchungen nun nur noch 16 Minuten anstatt wie bisher 50.

„Die Möglichkeit der funktionellen Darstellung von Organen und Skelett mit dem SPECT-CT ist von hoher diagnostischer Relevanz sowohl für unsere vielen externen Zuweiser als auch im interdisziplinären Setting im Klinikum – speziell in den Bereichen Onkologie und Kardiologie“, betont Primar Zuckerstätter. Rund 75 Prozent der Zuweisungen erfolgen durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, rund 25 Prozent durch die verschiedenen Abteilungen des Schwarzacher Klinikums. Die Bandbreite der Patienten reicht vom Neugeborenen bis zum Hochbetagten.

Die Investitionskosten für das neue SPECT-CT-Gerät liegen bei rund 560.000 Euro, die Mittel dafür kommen vom Land Salzburg. „Mit dieser Investition hat das Land einen weiteren wichtigen Schritt für die Gesundheitsversorgung im Innergebirg gesetzt“, sagt Eugen Adelsmayr, Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer des Kardinal Schwarzenberg Klinikums. „Patientinnen und Patienten aus allen Bezirken unserer Versorgungsregion profitieren damit von wohnortnaher Diagnostik auf dem neuesten Stand der Technik.“ Das Schwerpunktkrankenhaus in Schwarzach ist der einzige Standort im Süden Salzburgs mit einer nuklearmedizinischen Abteilung.

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Institut für Nuklearmedizin und Endokrinologie

Das Institut für Nuklearmedizin und Endokrinologie des Kardinal Schwarzenberg Klinikums steht weit über den Pongau hinaus für hohe Kompetenz in der Diagnostik und Abklärung von Schilddrüsenerkrankungen. Die Abteilung ist zudem in der Region führend in der Diagnostik und Therapie der Osteoporose mit dem Ziel der Vermeidung von osteoporotischen Frakturen. Die Möglichkeit der Darstellung der Funktion vieler Organe mittels SPECT-CT-Gammakamera ist von hoher diagnostischer Relevanz sowohl für externe Zuweiser als auch im interdisziplinären Setting im Klinikum – speziell im Bereich Onkologie und Kardiologie.
https://www.ks-klinikum.at/de/medizin-pflege/abteilungen/nuklearmedizin-und-endokrinologie 

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Bilder: KSK/Tinhof