Kardinal Schwarzenbergplatz 1
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- Das Klinikum Schwarzach im Salzburger Pongau verzeichnet jährlich steigende Behandlungszahlen von verletzten Radlern
- Häufig zu hohe Geschwindigkeit, teilweise schlechte Ausrüstung und gelegentlich auch falsche Selbsteinschätzung vergrößern das Risiko
- Alarmierende Statistik: Kopfverletzungen an der Spitze der zu behandelnden Folgen nach Bike-Unfällen
(25.06.2024, Schwarzach/Salzburg) – Mountainbiken hat sich in den vergangenen Jahren, nicht zuletzt durch die zunehmende Nutzung von E-Bikes, deutlich vom Trend- zum Breitensport entwickelt. Besonders beliebt ist der Ritt über Stock und Stein auf kilometerlangen Trails natürlich auch bei den Gästen der alpinen Urlaubsregionen. Doch mit der wachsenden Begeisterung für diesen Sport steigt leider auch die Zahl der Unfälle. Das bestätigen auch die Erfahrungen des Klinikums Schwarzach. In dem Spital im Salzburger Pongau ist die Zahl der Radunfälle in den Sommermonaten innerhalb der letzten fünf Jahre um mehr als 30 Prozent gestiegen. Mit Abstand am häufigsten sind Kopfverletzungen zu behandeln.
“In einer Radsportsaison, also von Mai bis Oktober, werden bei uns jährlich bereits mehr als 500 Patienten nach einem Sturz ambulant oder stationär behandelt. Die Tendenz ist eindeutig steigend”, sagt Primar Manfred Mittermair, Vorstand der Abteilung für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie und Stellvertretender Ärztlicher Direktor am Kardinal Schwarzenberg Klinikum in Schwarzach, dem zweitgrößten Krankenhaus im Bundesland Salzburg. “Das größte Risiko ist eindeutig die zu hohe Geschwindigkeit. Viele schätzen ihr Können, aber auch die Umstände, wie zum Beispiel das Fahren auf einer Schotterstraße, falsch ein.”
Helm bietet Schutz, aber in Grenzen
Schwere Mountainbike-Unfälle ereignen sich vor allem bei Abfahrten, dem sogenannten ‚Downhill‘, bei denen die Biker häufig über das Lenkrad nach vorne stürzen. Sinnvollerweise tragen die meisten Trail-Biker heute einen Helm. Doch auch dieser Schutz hat seine Grenzen. Und so stehen in der Statistik des Pongauer Klinikums Kopfverletzungen mit 28 Prozent klar an der Spitze der Verletzungen nach Radunfällen. Dahinter folgen Verletzungen im Brustbereich (13 Prozent) sowie an Schultern und Oberarmen (12 Prozent). Aber auch Bauch, Ellbogen, Unterarm, Hüfte und Oberschenkel sind häufig betroffen.
Klinikum bestens gerüstet für die Sommersaison 2024
“Je höher die Geschwindigkeit, desto schwerer sind in der Regel die Verletzungen. Oft kommt es auch zu Mehrfachverletzungen, wir sprechen hier auch von einem Polytrauma, einem Verletzungsbild, das auch lebensbedrohlich sein kann”, betont Mittermair. Die Unfallchirurgie in Schwarzach ist für die Versorgung ihrer Patienten bestens gerüstet. “Egal ob es sich um Bänderverletzungen, Knochenbrüche, Verletzungen an der Wirbelsäule und an den Organen oder eben schwere Kopfverletzungen handelt, unsere Fachärzte sowie das Pflegepersonal verfügen über eine große medizinische Erfahrung, die den verunfallten Patienten hier in der Salzburger Region ‚Innergebirg‘ zugutekommt“, so der erfahrene Unfallchirurg.
Tipps für mehr Sicherheit am Mountainbike-Trail
Primar Manfred Mittermair hat einige Tipps für Mountainbike-Fans parat, um Verletzungen vorzubeugen: “Helme und Protektoren sollten gerade bei diesem Sport absolut selbstverständlich sein. Darüber hinaus müssen auch alle Sicherheitselemente am Rad selbst, wie das Reifenprofil, der Reifendruck und vor allem die Bremsen, in Ordnung sein. Auch die körperliche Fitness spielt eine wichtige Rolle, sie ist Grundvoraussetzung für diese anspruchsvolle Sportart. In der Vorbereitung auf die Saison empfiehlt sich auch ein Koordinationstraining. Ein weiterer wichtiger Faktor ist eine realistische Selbsteinschätzung; gerade in unwegsamem Gelände ist es wichtig, mit hoher Reaktionsbereitschaft rasch bremsen oder Hindernissen ausweichen zu können. Wir sehen oft ungeübte Radfahrer, die diesen Sport erstmals im Urlaub ausprobieren. Sie fahren dann mehrere Stunden am Tag, obwohl sie die Belastung im Alltag nicht gewohnt sind. Viele überschätzen hier ihre Kräfte und auch sportliche Fähigkeiten.”
Einzugsgebiet für Pongauer Klinikum reicht bis ins obere Ennstal
Das Klinikum Schwarzach hat als sogenanntes Schwerpunktkrankenhaus im Süden Salzburgs ein durchaus großes Einzugsgebiet. Dieses reicht vom Pass Lueg über die beliebte Region Dachstein-West bis tief in das obere Ennstal. Patienten kommen auch aus dem Lungau bis zum Katschberg und dem gesamten Pinzgau. "Unser Versorgungsspektrum ist sehr groß, deshalb werden wir mit dem Rettungshubschrauber oft auch von weiter entfernten Regionen angeflogen", sagt Primar Mittermair. Ihm ist es aber ein Anliegen, auch die positiven Aspekte des Bike-Sports hervorzuheben: “Die Bewegung am Fahrrad an der frischen Luft ist absolut gesund und in jeglicher Hinsicht zu befürworten. Wenn man sich an die Bedingungen anpasst und sich in allen Aspekten gut vorbereitet, wird die Verletzungsgefahr reduziert. Dann macht es große Freude und ist Menschen jeden Alters zu empfehlen!”